Camellia sinensis

Karigane & Hōjicha Kukicha: Die geröstete Tiefe der Teestängel

Hojicha

Wer glaubt, dass ein Tee nur über seine Blätter definiert wird, hat Karigane oder Hōjicha Kukicha noch nicht probiert. Diese beiden Varianten des Kukicha zeigen eindrucksvoll, wie viel Aroma, Struktur und Tiefe in den scheinbar unscheinbaren Bestandteilen der Camellia sinensis stecken – den Stängeln, Adern und Blattstielen. Und wenn diese dann noch sanft geröstet werden, entsteht ein Teeprofil, das zugleich warm, weich und überraschend komplex ist.

Karigane bedeutet im Japanischen ursprünglich „Wildgans“ – eine poetische Bezeichnung, die sich heute auf Kukicha aus besonders hochwertigen Teesorten wie Gyokuro oder feinem Sencha bezieht. In der Tasse zeigt sich Karigane meist hell und klar, mit einem Hauch von Meeresbrise, Mandel und grünem Holz. Er vereint die sanfte Süße der Stängel mit der Umami-Tiefe edler Kultivare.

Hōjicha Kukicha hingegen geht noch einen Schritt weiter: Durch die leichte Röstung bei etwa 150 °C werden die in den Stängeln enthaltenen Zuckerstoffe karamellisiert. Dabei entsteht ein goldbrauner Aufguss mit einem unverkennbaren Aroma von geröstetem Getreide, Kastanie, manchmal sogar Haselnuss oder leichtem Rauch. Die Röstung reduziert zudem die enthaltenen Bitterstoffe und macht Hōjicha Kukicha zu einem besonders milden Tee – ideal für abends oder als begleitendes Getränk zu Mahlzeiten.

Was beide Tees eint, ist ihr botanischer Ursprung: die tragenden Strukturen der Camellia sinensis. Blattstiele, Mittelrippen und feine Adern, durchzogen von Leitbündeln, sind keineswegs passiv. Sie transportieren Wasser, Zucker und Aminosäuren – und speichern genau jene Stoffe, die später das Aroma tragen. Ihre Faserstruktur – ein Zusammenspiel aus Zellulose, Lignin und Pektin – sorgt beim Rösten für Stabilität und eine gleichmäßige Wärmeverteilung, was den Geschmack rund und voll macht.

Bei Growing Karma nutzen wir diese Eigenschaften gezielt. Unsere Karigane- und Hōjicha Kukicha-Tees stammen aus Pflanzen, die in Deutschland langsam und naturnah wachsen. Das kühle Klima und der mineralreiche Boden sorgen für dichtes Pflanzengewebe mit einem höheren Anteil an Aminosäuren wie L-Theanin – perfekt für diese Teesorten, die milde Komplexität statt vordergründiger Intensität bieten.

Die Röstung erfolgt bei uns besonders schonend: in kleinen Chargen, bei niedriger Temperatur, mit ständiger Kontrolle. So entstehen keine Bitterstoffe, sondern feine Röstaromen, die an frisch gebackenes Brot oder geröstete Nüsse erinnern. Und das Beste: Diese Tees enthalten kaum Koffein, behalten aber die wärmende Tiefe – ideal für entspannte Stunden oder als begleitender Tee in der kühleren Jahreszeit.

Karigane und Hōjicha Kukicha sind Ausdruck einer Philosophie: Nichts ist Nebensache. Jeder Teil der Pflanze hat einen eigenen Charakter. Und manchmal entsteht genau dann etwas Neues, wenn man die Perspektive wechselt.

Probier’s aus. Nimm einen Schluck Karigane – und spür die Klarheit hochwertiger Stängel. Oder gönn Dir einen Aufguss Hōjicha Kukicha, wenn draußen der Regen fällt und drinnen das Licht warm wird.

Du wirst merken: Diese Tees erzählen nicht nur vom Geschmack. Sondern von Struktur, Ruhe und der Kunst, aus dem Einfachen etwas Echtes zu machen.

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