Die Vielfalt der Matcha-Qualitäten
Matcha ist nicht gleich Matcha – je nach Herkunft, Erntezeitpunkt und Verarbeitung entstehen sehr unterschiedliche Qualitäten. Wer den feinen, fast süßlich-grünen Matcha aus Uji kennt, wird ihn kaum mit groben Industriequalitäten vergleichen können. Um die Unterschiede zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick auf die gängigen Qualitätsstufen zu werfen, die vom edlen Tencha-Blatt bis hin zum einfachen Küchen-Matcha reichen.
Tencha – die Grundlage für echten Matcha
Bevor Matcha entsteht, wird Tencha produziert: beschattete Teeblätter, die nach der Ernte schonend gedämpft, getrocknet und von Stängeln sowie Adern befreit werden. Erst diese reine Blattstruktur erlaubt die Vermahlung in der Granitsteinmühle. Hochwertiger Matcha ist also untrennbar mit Tencha verbunden – ein Unterschied zu minderwertigen Pulvern, die aus beliebigen Grüntees hergestellt werden.
First Flush – die höchste Güte
Das edelste Matcha-Pulver stammt aus der ersten Pflückung im Frühjahr, dem sogenannten First Flush. Diese jungen Blätter haben die meisten Nährstoffe, ein intensives Umami und eine samtige Textur. Sie ergeben das strahlend-grüne Pulver, das in Japan für die Teezeremonie verwendet wird. Charakteristisch sind der feine Duft, die cremige Konsistenz und der fast schon elegante Geschmack.
Culinary und Industry Grade – wenn es um Funktion geht
Neben der Premium-Qualität für die Schale Matcha existieren auch Abstufungen für die Küche. Culinary Grade wird beispielsweise für Desserts, Smoothies oder Latte-Mischungen eingesetzt. Hier steht nicht das feine Umami im Vordergrund, sondern die kräftige Grünteebasis. Noch einfacher ist Industry Grade – eine grobe Qualität, die meist für Massenprodukte, Süßwaren oder Lebensmittelzusätze genutzt wird. Der Geschmack ist herb, die Farbe oft matter, doch für industrielle Verarbeitung ist das ausreichend.
Zwischen Genuss und Verwendung
Die Unterscheidung zeigt: Matcha kann ein hochkultiviertes Genussmittel sein – oder ein funktionaler Rohstoff. Wer eine Schale Matcha in traditioneller Form trinken möchte, sollte auf Tencha und First Flush achten. Für das Kochen und Backen hingegen kann ein Culinary Grade vollkommen genügen. Entscheidend ist also, welche Erfahrung Du mit Matcha suchst: die feinsinnige Tiefe einer Teezeremonie oder die aromatische Note im Kuchenteig.
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