Japanische Keramik

Goki-gata Chawan – Die kompakte Wu-Stil-Schale für dichten Matcha

Goki-Gata Chawan

Die Goki-gata Chawan ist von seltener Kompaktheit. Sie wirkt fast gedrungen, mit leicht eingezogener Öffnung und stabilem Korpus – eine Form, die besonders in der Zubereitung von Koicha, dem dickflüssigen Matcha, ihre Stärken zeigt.

„Goki“ (呉器) verweist auf chinesische Ursprünge, genauer auf die Teewaren aus der Region Wu (heute südliches Jiangsu), deren Ästhetik im mittelalterlichen Japan adaptiert wurde. „Gata“ steht wie gewohnt für Form oder Typ.

Form & Proportionen

Charakteristisch ist der zylindrisch angelegte Körper mit leicht konischer Innenform. Der obere Rand ist minimal nach innen gezogen, wodurch das Aroma dichter im Gefäß gehalten wird. Die Seitenwände sind kräftiger als bei offenen Schalenformen – was sowohl die Temperatur als auch die Dichte des Matchas begünstigt.

Anwendung: Optimal für Koicha

In der Teezeremonie wird die Goki-gata bevorzugt bei der Zubereitung von Koicha eingesetzt. Die engere Öffnung und das größere Volumen im Verhältnis zur Oberfläche ermöglichen ein gleichmäßiges Vermengen des dickeren Matchas mit wenig Wasser – ohne übermäßiges Auskühlen.

Die kugelige Innenform erlaubt eine kraftvolle, vertikale Bewegung des Chasen – ideal für das kräftige Vermengen von Koicha, das nicht aufgeschlagen, sondern „verrührt“ wird.

Herstellung & Glasur

Diese Form wird oft im hochgebrannten Steinzeugbereich realisiert – etwa in Mino, Hagi oder Karatsu. Die bevorzugten Glasuren sind robust und erdig:

  • Ascheglasuren mit Laufspuren

  • Eisenoxidglasuren mit metallischem Glanz

  • Celadon-ähnliche Glasuren mit grünlich-blauem Schimmer

Die Standfläche ist eher breit und massiv, der Kōdai meist tief geschnitten und markant – in manchen Stilen auch asymmetrisch gerundet.

Symbolik & Einsatz

Die Goki-gata ist eine Schale für konzentrierte Momente. Sie symbolisiert Reduktion, Tiefe und kraftvolle Stille. Oft wird sie in Wintermonaten oder bei formellen Zeremonien mit Koicha eingesetzt, wo der Geschmack des Tees im Mittelpunkt steht.

Für Usucha hingegen ist sie weniger geeignet – durch die Enge der Öffnung lässt sich kein feiner Schaum schlagen.

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